REZ-Brunnen
21.09.2010
Der Brunnen im Zentrum
Jeder, der schon einmal das REZ besucht hat, kennt ihn, denn er sitzt markant in seiner Mitte: der Kugelbrunnen des REZ. Seine ungewöhnliche Form ist ein unverwechselbarer Blickfang und ein Markenzeichen des REZ. Die unterschiedlich großen, ineinander übergehenden oben geköpften Kugeln erinnern in ihrer Form an einen Haufen Kesselpauken. Und so wirkt dieses Kunstwerk aus Marmor spielerisch trotz seiner ausladenden Größe.Aus mehreren Düsen plätschert das Wasser auf die Oberflächen der Halbkugeln und sucht sich seinen natürlichen Weg nach unten. Besonders auf Kinder übt der Brunnen große Anziehungskraft aus: Die kleineren balancieren auf der Umrandung und plantschen im Wassergraben, während die größeren schon mal den Koloss erklimmen. Kaum zu glauben, aber nächstes Jahr feiert unser Brunnen bereits sein 20-jähriges Jubiläum! Auf der Suche nach etwas, was dem zentralen Platz des REZ ein besonderes Profil geben könnte, ließ sich der inzwischen verstorbene Fritz Humplmayr sen. seinerzeit auf der Handwerksmesse inspirieren und wurde von den Ausstellungsstücken der Steinmetze besonders beeindruckt. Jungen Künstlern eine Chance zu geben, war seine Idee – also nahm er Kontakt auf zu der betreffenden Steinmetzschule. Thilo Probst, damals Mitte zwanzig, hätte sich, als er an einem Brunnen-Wettbewerb teilnahm, wohl nicht träumen lassen, dass sein 30x30 cm großes Siegermodell einmal in der Originalgröße verwirklicht würde – doch nun ist das elf Tonnen schwere Premierenwerk des Kemptener Künstlers zu einem Wahrzeichen des REZ geworden. Ein gutes Teil Glück war allerdings schon dabei, dass der Brunnen überhaupt aufgestellt werden konnte, denn dass die Decke der Tiefgarage, die sich unter dem REZ-Marktplatz befindet, die gut 90 Tonnen tragen würde, die Kran und Brunnen zusammen auf die Waage brachten, war alles andere als selbstverständlich. Ausführliche statische Berechnungen brachten das Ergebnis, dass alles halten müsste. Nachdem diese Zitterpartie jedoch geglückt war, stand der feierlichen Einweihung des Schmuckstücks nichts mehr im Weg. Diese wurde im Rahmen des 2. Straßenfests im REZ, im Oktober 1991 begangen, zünftig mit Blaskapelle, wie die Erinnerungsbilder zeigen. Den großen Auftritt überließ der Initiator Humplmayr sen. dabei dann aber der jungen Generation: „Da Bua darf reden, die Tochter darf die Plane runter ziehen, und wir beide, und da meint er die Mama damit, wir beide klatschen dann einfach, wenn’s fertig sind“ – so formulierte Fritz Humplmayr jun., der heute das REZ verwaltet, diese innerfamiliäre Arbeitsteilung damals bei seiner ersten öffentlichen Rede.
Schauen Sie doch vorbei im REZ und genießen Sie Brunnen und Palmengarten!